Nahrungsergänzungsmittel – Segen oder Täuschung?

Du möchtest Deine Gesundheit optimieren und fragst Dich, ob und wie Nahrungsergänzungen Dir dabei helfen könnten? Nun, 2/3 aller Österreich scheinen davon überzeugt und nehmen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel ein; sie geben dafür im Jahr über 250 Mio Euro aus (…..). Stellt sich natürlich die Frage, ist das nur eine bequeme Ersatzhandlung anstelle von gesundem Lebensstil, oder haben diese Nahrungsergänzungen wirklich einen gesundheitlichen Nutzen?

Auf die richtige Qualität kommt’s an. Die beste Prävention ist grundsätzlich ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung. Es gibt aber sehr wohl Lebenssituation und verschiedene Umstände, wo die Einnahme der passenden, qualitativ hochwertigen Nahrungsmittelergänzungen empfehlenswert ist. Leider ist aber die Qualität vieler Produkte sehr mangelhaft – sie sind zum Teil wirkungslos oder sogar schädlich. Die Mängel reichen von falschen Dosierungsangaben,  ungeeigneten Wirkstoffverbindungen, die vom Köper gar nicht aufgenommen werden können, bis hin zu schädlichen Inhaltsstoffen. Dazu zählen raffinierter Zucker, schlechte Fette, Süßstoffe, Chemikalien wie Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel, und vieles mehr. Dazu kommt noch willkürliche Anreicherung mit Vitaminen und Mineralstoffen, wie das häufig bei Proteinkonzentraten der Fall ist.

Fachberatung ist empfehlenswert! Ob und welche Präparate zur Gesundheitsförderung angeraten sind, ist für Laien schwer zu beurteilen. Das sollte immer anhand der individuellen Situation und auf Basis medizinwissenschaftlicher Fakten analysiert werden. Man sollte daher unbedingt fachliche Beratung einholen!

Nährstoffmangel trotz Wohlstand: Noch nie zuvor war das Nahrungsangebot für die breite Bevölkerung so groß wie heute in den westlichen Industrieländern, und dennoch ist Nährstoffmangel im Zunehmen. Oft ist unsere Nahrung zwar sehr energiereich, enthält aber viel zu wenig Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Das ist u.a. eine Folge der Massenproduktion von Nahrungsmitteln, wobei z.B. Pflanzen unreif geerntet werden und dadurch messbar weniger Vitalstoffe enthalten als sonnengereiftes Obst und Gemüse. Auch die Wachstumsbeschleunigung durch Kunstdünger führt zu verminderter Nährstoffeinlagerung in den Pflanzen. Dazu kommt noch die Bodenverarmung infolge der großflächigen Monokulturen. So fehlen beispielsweise heute Selen und Jod in den Böden vieler Anbaugebiete (v.a. in Europa und Asien) und damit auch in den darauf angebauten Pflanzen.

Bei der industriellen Verarbeitung oder Prozessierung von Lebensmitteln werden viele wertvolle Inhaltsstoffe zerstört. Je höher verarbeitet die Produkte ins Regal kommen, desto stärker ist in der Regel der Näherstoffverlust und oft auch die Anreicherung mit chemischen Zusatzstoffen wie Konservierungsmitteln,  synthetischen Geschmacksstoffen und vieles mehr; manche davon sind u.a. äußerst schädlich für unser Darm-Mikrobiom, da sie wie z.B. die Konservierungsmittel, geradezu darauf ausgerichtet sind, Mikroorganismen zu bekämpfen. Der übermäßige Konsum bestimmter „Nähr“-Stoffe wie Zucker, Stärke und raffinierter Fette, bei deren Verstoffwechslung der Körper große Mengen an Vitalstoffen verbraucht, jedoch rein gar nichts von Wert zurückbekommt, verschlimmert die Situation zusätzlich.

Unserem modernen Lebensstil sind Veränderungen wie z.B. der weit verbreitete Vitamin D‑Mangel geschuldet. So verbringen wir den Großteil unserer Zeit in geschlossenen Räumen, und nicht mehr weitgehend unbekleidet in der (afrikanischen) Wildnis, an die wir uns evolutiv im Verlauf von Jahrmillionen optimal angepasst hatten. Unsere Haut wird infolgedessen nicht ausreichend, und zwar ohne Sunblocker, dem Sonnenlicht ausgesetzt, um genügend Vitamin D produzieren zu können; aber bitte trotzdem nicht auf UV-Schutz verzichten – er ist als Prävention von Hautkrebs unerlässlich! Vitamin D, das oft auch als Sonnenvitamin bezeichnet wird, ist aber von größter Relevanz für unsere Gesundheit, kommt in fast allen Zellen vor und ist an zentralen Stoffwechselprozessen beteiligt. Eine ausreichende Versorgung ist unter anderem zur Osteoporose-Prophylaxe und zur Stärkung der Immunabwehr wichtig. 

Es gibt auch Lebenssituationen, wo die Nährstoffversorgung einfach nicht mehr ausreicht. Bei älteren Menschen kommt es z.B. nicht selten durch Faktoren wie Schluckbeschwerden, Veränderungen des Geschmacksempfindens und soziale Vereinsamung zu Appetitlosigkeit. Dies führt unweigerlich zu Nährstoffmangel, Gewichtsverlust und Muskelschwund (Sarkopenie), wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert. Aber gerade der Muskelschwund kann durch die erhöhte Sturz- und Verletzungsgefahr fatale Folgen haben. Es gibt verschiedenste natürliche Methoden, um den Appetit anzukurbeln. Fehlende Vitalstoffe und Proteine sollten jedoch durch geeignete Nahrungsergänzungsmittel supplementiert werden. Im Falle eines pathologischen Nährstoffmangels, wie z.B. der Sarkopenie bei alten Menschen, (oder der Tumorkachexie bei KrebspatientInnen), ist unbedingt medizinische Betreuung erforderlich. Optimal wäre es allerdings, bei seinen alternden Angehörigen auf Vorbeugung zu achten und allenfalls fehlende Nährstoffe durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel wie Vitalstoffpräparate und Proteinkonzentrate auszugleichen!

Auch der Mangel an Spurenelementen wie z.B. Zink, Selen und Jod, die große gesundheitliche Bedeutung haben, sind heute häufig zu beobachten. So ist beispielsweise die Deckung unseres Selenbedarfs allein durch unsere Nahrung aufgrund der Bodenverarmung nahezu unmöglich geworden. Selen ist aber als Baustein wichtiger Enzyme und Hormone für deren Funktion unerlässlich, und auch in allen Körperzellen enthalten. Besonders erwähnenswert ist seine Schlüsselrolle bei der Aktivierung bestimmter Oxidasen, die entscheidend für die Abwehr von oxidativem Stress sind; ohne ihre Aktivität haben unsere Zellen keinen ausreichenden Schutz vor freien Radikalen, was die Entstehung von Krebs begünstigt.

Gerne kann ich Dich beraten und Dir helfen, durch entsprechende Lebensstil-Maßnahmen und Nahrungsergänzungsmittel Deine Gesundheit zu fördern und Mängel vorzubeugen.